Aus der Praxis
Nachhaltige Azubiprojekte:
Fachkräfte gewinnen, Umwelt schützen, Image stärken
Nachhaltigkeit gewinnt für Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Azubis, die nachhaltige Lösungen entwickeln – wie im Projekt Digiscouts – spielen eine Schlüsselrolle dabei, Betriebe zukunftsfähig zu machen. So werden Innovationen gefördert, die Arbeitgeberattraktivität gesteigert und Kosten gesenkt. Dies kommt sowohl dem Unternehmen als auch der Umwelt zugute. Die folgenden Unternehmensbeispiele verdeutlichen eindrucksvoll, wie Nachwuchsfachkräfte durch ihre Ideen nicht nur Prozesse optimieren, sondern auch die Grundlage für eine zukunftsfähige und umweltbewusste Unternehmensstrategie schaffen.
Digitale Feinstaubmessung: Azubis verbessern Arbeitssicherheit & Umweltschutz
Das dreiköpfige Azubi-Team von Airbus Aerostructures Stade – ein Spezialist für die Fertigung und Lieferung von Rumpfheckteilen, Strukturkomponenten und Detailteilen für Airbus –, führte eine digitale Feinstaubmessung an Kohlefaser-Fräsmaschinen ein. Dazu entwickelte das Team eine Software zur automatischen Erfassung und Analyse der Feinstaubbelastung in der Fräswerkstatt. Diese Lösung schafft Transparenz über die Luftqualität, überprüft die Effizienz der Absauganlagen und verbessert die Gesundheitsvorsorge der Mitarbeitenden. So lässt sich frühzeitig erkennen, wann das Tragen von Schutzmasken erforderlich ist.
Digitale Abfallerfassung: Effizientes Umweltmanagement für mehr Nachhaltigkeit
Deutschland hat strenge Umweltvorschriften, die Unternehmen zur Einhaltung bestimmter Standards verpflichten. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, führten die Azubis des Bauunternehmens Bernhard Heckmann GmbH & Co. KG eine digitale Erfassung der Abfalldaten ein. Diese Lösung optimiert die bisher manuelle, fehleranfällige Dateneingabe, verbessert das Abfallmanagement, fördert die Kreislaufwirtschaft und trägt zur Ressourcenschonung bei.
Nachhaltige Azubiprojekte als Wettbewerbsvorteil bei der Fachkräftegewinnung
Unternehmen, die Nachhaltigkeit in ihre Unternehmenskultur integrieren und ihren Auszubildenden eigenständige Projekte ermöglichen, steigern ihre Attraktivität als Arbeitgebende. Raphael Knecht, Ausbildungsleiter bei der Westermann GmbH & Co. KG, betont:
„Nachhaltige Azubiprojekte machen die Ausbildung wertvoller und attraktiver. Bewerbende erkennen, dass sie nicht nur vorgefertigte Aufgaben erledigen, sondern aktiv die Zukunft des Unternehmens mitgestalten.“
Die Westermann GmbH & Co. KG, spezialisiert auf Innenausbau sowie die professionelle Umsetzung von Architektur- und Gestaltungskonzepten, hat ihre Azubis bereits viermal am Projekt Digiscouts teilnehmen lassen. Dabei wurden innovative Lösungen wie eine digitale Ladeliste, das digitale Kantenlager, das digitale schwarze Brett und die digitale Werkzeugverwaltung entwickelt. Diese Azubiprojekte zeigen, wie digitale Innovationen in der handwerklichen Praxis umgesetzt werden können und unterstreichen das Engagement des Unternehmens für eine zukunftsorientierte Ausbildung.
Smartes Heizen: Azubis führen energieeffiziente Steuerung ein
Das Azubi-Team der Tobit Software Laboratories AG, die sich auf die Entwicklung und den Vertrieb innovativer Softwarelösungen spezialisiert hat, entwickelte eine automatisierte Heizungssteuerung für Büroräume. Diese passt die Raumtemperatur an die optimalen Arbeitsbedingungen an, reduziert den Energieverbrauch und verbessert das Raumklima für Mitarbeitende. Das System sorgt für eine effizientere Energienutzung und senkt die Betriebskosten.
Ökologisch und ökonomisch sinnvoll: KI revolutioniert die Architekturplanung
Wenn Azubis ihre frischen Ideen in Unternehmen einbringen dürfen, entstehen oftmals mehr als nur nachhaltige Lösungen, wie das Azubiprojekt des Architekturbüros Planconcept Architekten zeigt. Hier integrierten Azubis Künstliche Intelligenz (KI) in den Architekturprozess. Die Software erstellt präzise Grundstücks- und Hausentwürfe, optimiert den Planungsprozess und steigert die Effizienz der Bauplanung – sowohl ökologisch als auch ökonomisch ein Gewinn für das Unternehmen.
Azubiprojekte stärken das Unternehmensimage – langfristig und nachhaltig
Nachhaltige Azubiprojekte fördern das Umweltbewusstsein und stärken die Reputation eines Unternehmens, wie bei der Hermann Bilz GmbH & Co. KG, die Präzisionswerkzeuge für die Metallbearbeitung entwickelt, produziert und vertreibt. Ein Azubi entwickelte hier einen digitalen Produktselektor, der den bisherigen Printkatalog ersetzte. Das Projekt wurde pünktlich zum Messeauftritt fertiggestellt und fand großen Anklang bei Kundschaft, Geschäftspartnerinnen und -partnern.
Fazit: Nachhaltige Azubiprojekte sind ein Erfolgsfaktor!
Durch nachhaltige Azubiprojekte übernehmen die Auszubildenden Verantwortung, entwickeln zukunftsorientierte Lösungen und tragen aktiv zur nachhaltigen Transformation von Unternehmen bei. Wer Nachhaltigkeit fest in die Ausbildung integriert, profitiert langfristig – sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich. Betriebe, die ihren Azubis Raum für nachhaltige Projekte geben, sichern sich einen klaren Wettbewerbsvorteil und positionieren sich als verantwortungsbewusste Arbeitgebende mit Zukunftsperspektive.
„Wer Nachhaltigkeit fest in die Ausbildung integriert, profitiert langfristig – sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich."

Stefanie Sausele ist Mitarbeiterin im Fachbereich „Fachkräftesicherung“ beim RKW Kompetenzzentrum.
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